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Von Weißenfels in die Schweizer Berge – Beyrich über seine ersten sechs Monate in Davos

Hallo Luca!
Du bist jetzt seit einem halben Jahr in der Schweiz. Wie fühlst du dich hier?
Ja, der sechste Monat läuft gerade. Davos ist wirklich eine tolle Stadt in den Bergen. Manchmal gibt es im Winter zwar etwas zu viel Schnee, aber dieses Jahr geht es, es gab schon mal mehr Schnee. 😂

Wie war die Eingewöhnung am Anfang und wie sieht dein Alltag mittlerweile aus?
Die Eingewöhnung war eigentlich ziemlich einfach. Wir haben schnell eine Wohnung bekommen und uns wurden auch Jobs vermittelt. Mit “uns” meine ich meinen finnischen Mitbewohner und Teamkollegen, unseren Goalie Jepu.
Mein Alltag besteht vor allem aus meiner Arbeit bei Intersport. In der Wintersaison ist es nicht immer leicht, da wir neben dem Verkauf auch Ski-Service und Skiverleih anbieten. Trotzdem macht es viel Spaß! Ich habe zwischendurch viel Freizeit, die ich aber meist für Spiele und Training nutze. Mein Chef organisiert das super, da er selbst zwei Kinder hat, die auf höchstem Niveau Eishockey und Floorball spielen. Er hat dafür super Verständnis und gibt mir immer frei, wenn es nötig ist.

Was gefällt dir besonders gut am Leben in der Schweiz?
Definitiv die Umgebung! Die Leute hier sind super und die Landschaft ist einfach ein Traum. Egal ob Sommer oder Winter, man kann hier wirklich alles machen, von Gleitschirmfliegen bis Snowboardfahren.

Gibt es Unterschiede zu Deutschland, die dir im Alltag besonders auffallen?
Der größte Unterschied sind wohl die Preise beim Einkaufen. Allerdings ist das auch logisch, da das Einkommen hier höher ist und sich das dadurch ausgleicht. Sonst gibt es keine großen Unterschiede, außer dass hier in Davos mehr Touristen unterwegs sind.

Wie läuft die Saison für dich persönlich und für dein Team?
Die Saison verläuft nicht ganz wie geplant. Zwischen Platz vier und zwölf sind alle Teams ungefähr gleich stark, sodass jeder jeden schlagen kann. Leider stehen wir aktuell auf Platz elf und werden in die Playouts gehen. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass wir in der NLB bleiben. Wir sind ein gutes Team und viele unserer Niederlagen waren leider sehr knapp, oft nur mit ein oder zwei Toren Unterschied. Hätten wir diese Spiele gewonnen, wären wir in den Playoffs statt in den Playouts. Aber wir geben nicht auf!
Persönlich läuft es für mich gut. Besonders im Konterspiel konnte ich viel lernen, da in der Schweiz sehr kompakt verteidigt wird und das Spiel viel auf schnelle Gegenstöße ausgelegt ist. Wir sind mit dem Ball auch stark, aber festes Aufbauspiel in der gegnerischen Hälfte gibt es eher selten, es wird schnell abgeschlossen. Das passt für mich aber sehr gut.

Was waren deine bisherigen Highlights? Gab es besondere Herausforderungen?
Mein größtes Highlight war mein erstes NLB-Tor, gleich in meinem ersten oder zweiten Spiel für die Marmots gegen Grünematt. Herausforderungen gibt es natürlich auch. Unser Coach setzt stark auf Leistung und der Konkurrenzkampf ist ziemlich groß.

Nach sechs Monaten: Welche wesentlichen Unterschiede siehst du zwischen dem Floorball in Deutschland und in der Schweiz?
Der größte Unterschied ist die Spielweise, hier ist es noch etwas physischer. Technisch nehmen sich beide Ligen nicht viel, aber in Weißenfels ist das technische Niveau durch das viele Ballbesitzspiel vielleicht noch etwas höher. Man braucht eine gute Technik, um diesen Stil erfolgreich zu spielen.

Gibt es Dinge, die du besonders schätzt oder die du nach Deutschland mitnehmen würdest? Hat sich dein Spielstil oder deine Rolle im Team verändert?
Ich würde vor allem mitnehmen, dass man noch konsequenter den Abschluss suchen sollte, Tore fallen nur, wenn man schießt. Dadurch hat sich mein Spielstil etwas verändert. Ich versuche nach wie vor, das Spiel in der gegnerischen Hälfte zu kontrollieren, nehme aber auch mehr Abschlüsse, selbst aus nicht optimalen Positionen. Solange der Schuss aufs Tor kommt, kann er immer reingehen.

Die Saison geht in die entscheidende Phase, was sind eure Ziele für die restlichen Spiele?
Ganz klar: gewinnen! Unser Ziel ist es, die Playout-Serie in den ersten drei Spielen für uns zu entscheiden und in der NLB zu bleiben.

Gibt es schon eine Tendenz, wie es nach der Saison für dich weitergeht?
Ich führe aktuell einige Gespräche, wie es weitergeht. Meine Tendenz ist, mindestens noch eine weitere Saison in der zweithöchsten Schweizer Liga zu spielen. Ob das bei den Marmots bleibt oder ich zu einem anderen Verein wechsle, ist noch offen.

Gab es ein Erlebnis, das du nie vergessen wirst?
Eigentlich ist die ganze Erfahrung unvergesslich! In einer anderen Liga im Ausland zu spielen, neue Leute kennenzulernen und diese Erfahrung zu machen, ist etwas ganz Besonderes. Ich bin den Marmots sehr dankbar, dass sie sich so gut um ihre ausländischen Spieler kümmern und uns in allem unterstützen.

Foto: Iron Marmots/ Machieso

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