
Das insgesamt dritte Freundschaftsspiel und zugleich die zweite Begegnung mit den Saalebibern stand unter einem guten Stern. Besonders freute man sich über die neuen Trikots der Retros, die direkt eingeweiht wurden – ein frischer Look, der gleich zu Beginn für zusätzliche Motivation sorgte. Nachdem das erste Spiel Ende Januar deutlich verloren ging, lag der Fokus klar auf einem verbesserten Auftritt, unterstützt durch intensive Trainingswochen.
Beide Mannschaften starteten in drei Reihen, und das Spiel begann pünktlich um 19:35 Uhr im Modus 3 x 15 Minuten mit effektiver Zeitmessung. Bereits nach kurzer Abtastphase gelang den Saalebibern durch eine schöne Kombination der erste Treffer. Die Retros wirkten zunächst sichtlich nervös und kassierten innerhalb von 30 Sekunden den zweiten Gegentreffer (0:2). Dieser Rückschlag und das Coaching von Philipp Lamprecht sollte als Weckruf dienen: Nun stellten die Bänker sich den schnellen Kombinationen der Biber noch entschlossener entgegen.
Vor allem die zweite Reihe mit Feyerabend, Dallmann und Träumer sollte von sich reden machen.

Udo Feyerabend organisierte die Defensive und ein gut vorgetragener Angriff endete in einem Rückhand-Schlagschuss von Janne Dallmann, der den Anschlusstreffer für die Retros erzielte. Nur 20 Sekunden später glich Andreas Träumer mit einem schnellen Konter vorbereitet von Mario Thomas aus. Damit waren auch die Saalebiber alarmiert. Nach einer gelungenen Kombination über drei Positionen erzielte Jonas Bollmann mit einem Volley-Traumtor den erneuten Führungstreffer (2:3).
Wer dachte, die Retros würden nun die Köpfe hängen lassen, lag falsch. Der Kampfgeist kehrte zurück – es waren noch fünf Minuten Spielzeit übrig. Besonders die erste Reihe, angeführt vom unermüdlichen Martin Schröder, legte jetzt richtig los. Die Nummer 77 in Gestalt von Johannes Wolff erzielte zwei Treffer, sodass die Weißenfelser bis zur Pause einen Stand von 4:3 erreichten.
Im zweiten Drittel passten sich die Saalestädter zunächst taktisch an die Retros an – oder dachten es zumindest. Kurz nach Beginn brachte Johannes Wolff die Retros auf 5:3 in Front, nachdem Sven Meisezahl in einem beeindruckenden Spielzug zwei Gegenspieler auf sich zog und Nummer 77 völlig frei zum Abschluss kam. Anschließend entbrannte ein wahrer Schlagabtausch zwischen den Bänkern und den Bibern. Beide Teams hatten zahlreiche Chancen, wobei vor allem die Saalestädter immer wieder frei vor dem Weißenfelser Tor auftauchten. Doch Matthias Glas im Tor hielt mit starken Paraden alles, was zu halten war und brachte die Freizeitspieler aus der Großstadt zum Verzweifeln. Auch der Hallenser Goalie zeigte mit einer traumhaften Schulterrettung gegen einen kraftvollen Schlagschuss von Katrin Dallmann seine Klasse.

Beim Stand von 5:3 ging es in das letzte Drittel. Die USV erhöhte nach einer Minute den Druck und verkürzte den Rückstand auf 5:4. Doch die Retros bewiesen erneut Moral: Ein satter Schlenzschuss, platziert in den Winkel, stellte den alten Abstand wieder her – das vierte Tor von Topscorer Johannes Wolff. Die Saalebiber ließen sich jedoch nicht beirren und stellten durch einen tiefen Pass auf den schnellen Doppeltorschützen Klemens Zerbe den Spielstand auf 6:5.
Die Hallenser setzten nun alles daran, den Ausgleich zu erzielen, und übten erheblichen Druck auf die Retros aus. In dieser Druckphase gelang ein von Sven Meisezahl gut vorgetragener Konter, welcher nur noch mit unlauteren Mitteln gestoppt werden konnte, was zu einer 2-Minuten-Strafe führte – eine folgerichtige Entscheidung der Referees, da die Nummer 13 frei durch gewesen wäre.
Beim Stand von 6:5 ging es dann in das Überzahlspiel. Halle stand kompakt und ließ kaum Chancen zu. Erst mit Ablauf der 2-Minuten-Strafe legte Udo Feyerabend quer auf Janne Dallmann, welcher sein zweites Tor feiern konnte und den Abwehrsektor der Hallenser durchbrach. Halle versuchte noch einmal alles, um das Spielgeschehen auf den Kopf zu stellen, doch der überragend aufgelegte Torwart der Weißenfelser ließ nichts mehr zu. Zusätzlich trug Jens Einemann sieben Minuten vor Schluss einen weiteren Treffer bei, sodass das Ergebnis 8:5 lautete.
Rene Vollrath, Carola Schött und Mario Thomas hatten noch weitere Chancen doch in den letzten Minuten forderte das intensive Spiel seinen Tribut, sodass zwar beide Teams kämpften, aber weitere Treffer ausblieben. Am Ende gelang den Weißenfelser Retros die verdiente Revanche gegen die USV Halle Freizeit Saalebiber und die neuen Trikots warten bereits auf ihren nächsten Einsatz.

Ein spannendes Spiel, das den Teamgeist und den unermüdlichen Kampf der Retros eindrucksvoll unter Beweis stellte!
Text: Johannes Wolff
Bilder: Meisezahl, Stieler, Filz