Damenliga ja, Damenliga nein? Diese Frage sorgt seit Mitte September für Verwirrung im Damenspielbetrieb. Bis dahin stand fest, es wird eine Regionalliga der Damen in der Staffel Ost mit Berlin, Grimma und Weißenfels geben mit anschließenden Play-Offs gemeinsam mit den Siegern der Staffeln Nord und West.
Doch Berlin hat sich für die Nordstaffel entschieden. Für Grimma und Weißenfels bleibt nur der Weg in Herrenliga, um auf genügend Spielpraxis zu kommen. Für den Damenspielbetrieb in Floorball Deutschland ist es ein weiterer Rückschlag und kann nicht geduldet werden. Noch im Oktober beginnen Gespräche um für die kommende Saison eine Alternative zu finden und ein langfristiges Konzept zur Erhaltung der Damenbundesliga soll erarbeitet werden.
UHC-Damen: Respekt im Kulturbeutel
Ohne Erwartungen, aber mit einer Menge Skepsis und Respekt im weiblichen Kulturbeutelchen, starteten die UHC-Damen am vergangenen Samstag in ihr erstes Saisonspiel in der Regionalliga Herren.
Respekt und Skepsis rührten aus der mangelnden Erfahrung im sportlichen Vergleich mit Herren-Mannschaften und der damit verbundenen Möglichkeit der Vorab-Einschätzung des Gegners.
Die Damen des UHC Sparkasse Weißenfels hatten ein neues, ungelesenes Buch aufzuschlagen, dessen erstes Kapitel sich mit der Partie gegen die Spielgemeinschaft Heidenau-Graupa beschäftigte.
Unterstützt vom neuen Trainer-Duo aus Finnland, Harri Naumanen und Jarmo Eskelinen, begann das erste Drittel durcheinander und in ungewohnter Dynamik.
Die Cats aus Weißenfels kassierten gleich zwei Gegentore innerhalb der ersten drei Minuten des Spiels. Die physische Präsenz des Gegners und die ungewohnte Härte im Spiel, ließen die Damen in eine Art fünfminütige Schockstarre verfallen.
Doch es dauerte nicht lange, bis die Damen die geforderte Geschwindigkeit aufnehmen konnten und gute Torchancen in der gegnerischen Hälfte kreierten. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels gelang es den UHC-Cats den verpatzten Start wieder gut zu machen und spielerisch zu überzeugen, auch wenn der erhoffte Anschlusstreffer noch auf sich warten ließ.
Zuversichtlich und spritzig setzten sich die Damen im zweiten Spielanschnitt in der Spielfeldhälfte von Heidenau-Graupa fest und verfehlten das Tor oftmals nur um wenige Zentimeter. Eine weitere Steigerung war sichtbar, sodass den etwa vierzig Zuschauern eine anschauliche Partie geboten wurde. Wieder blieb die Belohnung für die gute Leistung der Cats aus, doch das Selbstbewusstsein stieg und beide Gegner waren nun auf Augenhöhe.
Den Damen des UHC gelang es sich kontinuierlich zu steigern und die hohe Geschwindigkeit des Spiels gegen Herren aufrecht zu erhalten. Besonders im letzten Drittel der Partie machten sich die Damen ihre taktische Stärke zugute und spielten klug Torchancen heraus, sodass es in der fünften Minute Laura Hönicke war, die auf Vorlage von Laura Neumann den Ball im gegnerischen Netz zappeln ließ. Anschlusstreffer, die Begegnung nahm erneut Fahrt auf und die Spannung stieg. Der verdiente Ausgleich folgte in der dreizehnten Minute des Schlussdrittels. Die Damen nutzten eine Wechselsituation eiskalt aus, und auf Vorlage eines schnellen Passes von Magdalena Tauchlitz traf Felicitas Brückner.
Auch in den Schlussminuten des Spiels ebbte die Chancenflut nicht ab und beide Teams spielten weiterhin um drei Siegpunkte.
Da es in der regulären Spielzeit zu keiner Entscheidung der Partie gekommen war, mussten die Damen in der Verlängerung um den Sieg gegen Heidenau-Graupa kämpfen.
Die Motivation war hoch und der Sieg im ersten Saisonspiel zum Greifen nah.
Weiterhin arbeiteten sich die Damen des UHC gute Möglichkeiten heraus das Spiel für sich zu entscheiden. Es sollte ein Tor um Sudden Death genügen, um zumindest zwei Siegpunkte zu ergattern.
Doch das Glück war auf gegnerische Seite. Die Spielgemeinschaft Heidenau-Graupa erzielte knapp drei Minuten vor Ablauf der Verlängerung das Tor zum Sieg.
Die Traurigkeit in den Gesichtern der Damen war allerdings schnell verflogen. Das erste Kapitel war gelesen. Die Cats sind nun vorbereitet auf kommende Gegner und gewillt sich im sportlichen Vergleich mit Herrenmannschaften nicht unterkriegen zu lassen.
Endergebnis: 2:3 (SD)
Torschützinnen: Hönicke, Brückner
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