Zuerst ein kurzer Blick zurück, Platz 4 nach der regulären Saison, Playoff-Sieger mit dem Sieg gegen Tabellenführer Chemnitz und danach DM-Quali-Sieg. Die Entwicklung des Teams über die Saison kann man nicht hoch genug einschätzen.
Die DM in Kiel war deshalb die Kirsche auf der Sahnehaube der Floorballtorte. Und dort schlugen sich die Jungs und das eine Mädel hervorragend.
Gruppenphase
Das erste Spiel (gegen den Gastgeber der Meisterschaft) ist immer etwas besonderes und das begann für den UHC sehr gut. Mika traf in der 4. Minute zum 1:0. Dem Ausgleich von Topscorer Jonte Momsen folgten im ersten Abschnitt Tore von Gustav und Matteo. Das 2.Drittel begann semioptimal mit einem Gegentreffer und nach einer Zeitstrafe wegen unkorrektem Abstands (musste die wirklich sein?) stand es plötzlich 3:3. Erik traf kurz vor der Drittelpause zur abermaligen Führung. Der letzte Abschnitt begann wieder mit einer Abstandszeitstrafe (echt?!) und dem Ausgleich der Baltic Storms. Trotz einiger Möglichkeiten fiel auf unserer Seite kein Tor mehr und als Kiel in der 14. das 5:4 schoss, fand auch im 6 vs. 5 kein Ball mehr das Baltictor. Ordentlicher Start ohne das erhoffte Ergebnis. Dann ging es an den Strand, Kopf frei machen, Fußball spielen, Füße ins Wasser. Währenddessen gewann der nächste Gegner gegen die Storms mit 8:7. Klarer und einfacher Auftrag für das letzte Spiel: ein Sieg mit 2 Toren Unterschied!
Die SG TV Refrath-TPSK aus Köln war der Kontrahent auf der anderen Seite. Wieder machte Mika das 1:0, diesmal in der 5.Minute. Die SG glich in der 13. Minute aus. Leider konnten der UHC 2 Überzahlspiele in diesem Drittel nicht nutzen. Im 2. Abschnitt machte Gustav einen Doppelpack und schraubte erstmals den Abstand auf die gewünschte Differenz. Dies aber war nur von kurzer Dauer, die SG verkürzte auf 3:2. Die letzten 15 Minuten waren die Minuten der perfekten Unterzahlen. Zwei Strafen gegen den UHC und zwei eigene Tore durch Bastian und Mika – 5:2. Am Ende spielten die Kids es clever runter und standen im Halbfinale und das als Gruppensieger!
Finalspiele
In der anderen Gruppe setzte sich der FBC München im Sudden Death gegen BW96 Schenefeld durch. Damit waren die Randhamburger der Halbfinalgegner am Sonntagmorgen und gingen durchaus etwas favorisiert ins Spiel. Und es wurde ein tolles Spiel. Im ersten Drittel gab es relativ schnell das 1:0 durch Joris Funck für BW96. Die Köpfe blieben oben und Chancen wurde erspielt. Nach der ersten Pause gab es schnell das 2:0 (nach 15 Sekunden) durch Ayla Aydin, doch Gustav antwortete prompt. Eine folgende Zeitstrafe von Yannis nutzte Schenefeld genau mit Ablauf der Unterzahl. Wieder Gustav brachte den UHC vor der Pause auf 2:3 heran (14.). Der letzte Abschnitt begann mit dem Ausgleich durch Mika (3.) – ein starkes Tor, Tor des Monats – verdächtig. Und die Kids waren nah dran, die Überraschung zu schaffen, spielerisch in diesen letzten 15 Minuten die bessere Mannschaft. Hätte hätte Fahrradkette … zwei Konterchancen in der letzten Minute! Aber nein, Verlängerung! Und dort war Blau-Weiß das glücklichere Team. Schuss Tor – aus. Kein Finale, aber die Chance im Spiel um Platz 3! Und da gab es das Wiedersehen mit den Gastgebern, die im 2. Halbfinale gegen den FBC München ebenfalls in der Overtime den Kürzeren zogen. Spannender geht es nicht!
Was für ein erwachsenes Spiel zum Abschluss! Und irgendwie kannte der Schreiber dieses Artikels das Drehbuch. (Remember U19 Damen WM 2016) Nach der Niederlage zu Beginn, war es das zweite Spiel gegen den Gastgeber und alles in Allem eine Demonstration der Stärke. Gefühlt 90 % Ballbesitz, cleveres, ruhiges Aufbauspiel, eine Taktik, die 100% funktionierte. 2:0 / 2:0 / 3:0 die Drittelergebnisse. Alle Spieler und Spielerinnen mit ihren Einsatzzeiten wuchsen über sich hinaus und belohnten sich am Ende nach dem 7:0 mit dem 3. Platz und der wunderschönen, bronzenen Medaille. Die Tore kamen von Gustav und Baruch (je 2x), Yannis, Matteo und Mikko.
Herzlichen Glückwunsch an das Team und nach München zum deutschen Meistertitel 2024, die nämlich gewannen das Finale gegen BW 96 Schenefeld mit 5:7!!!
Text: Jens Vogt
Bilder: UHC und Baltic Storms