Bereits am Donnerstag verschlug es das Mutter-Tochter-Gespann Katrin und Lena Vogt nach Berlin, wo die Reise zum diesjährigen Polish-Cup starten sollte. Es erwartete sie eine lange Fahrt im Bus des Nationalteams bevor es am Freitagmorgen zum ersten Spiel für die deutschen U19-Damen kommen sollte.
Gleich zum Anfang trat das Team gegen die U19 aus Tschechien (3. in der Weltrangliste) an.
Eine starke tschechische U19 setzte sie gehörig unter Druck und konnte im ersten Drittel sechs Tore erzielen, während die Deutschen torlos blieben. Im zweiten Drittel jedoch kam Hoffnung auf, die U19 zeigte Mut, sammelte eifrig blaue Flecken durch das Blocken tschechischer Schüsse. Die Nervosität war weg und es kam auch zu Chancen der Deutschen. Ein Tor schossen aber nur die Tschechinnen. Im letzten Drittel sah es lange nach einem einstelligen Ergebnis aus, doch am Ende wurde, auch durch einen kleinen Konzentrationsverlust in der Defensive, ein 0:13 zum Endergebnis. Auch das anschließende Penalty-Schießen ging an den Weltranglistendritten. Bestplayer bei uns wurde die Torhüterin Lena Vogt.
Am Abend folgte das Spiel gegen Polen. Die Halle war ausverkauft (ca.900 Polen & 5 Deutsche). Nach fünf Minuten lag das deutsche Team zwar 0:1 hinten, doch sie blieben dran. Alena Holst schoss dann den Ausgleich zum 1:1. Zum Anfang des 2. Drittels gingen die Polinnen wieder in Führung. Kurz darauf bekam eine Deutsche eine Strafe, aber die Unterzahlreihe fuhr einen Konter und Maria Sick traf zum 2:2. Dann fielen jeweils noch ein Tor auf deutscher und polnischer Seite zum 3:3 nach zwei Dritteln. Im letzten Drittel brachte Joana Rietdorf die Auswahl zum 4:3, jedoch fing die Mannschaft prompt den Ausgleich. Doch Riana Mena König machte das 5:4. Dann gab es für die Deutschen einen Penalty in der letzten Minute. Maria Sick traf und sicherte der deutschen U19 den Sieg – ein kleines Wunder. Das Penalty-Schießen ging aber an die Polinnen. Beste Spielerin wurde Randi Kleerbaum.
Am Samstagmorgen sollte ein weiteres Topspiel folgen. Die beiden Überraschungssieger vom Freitag trafen aufeinander: Deutschland gegen Norwegen. Die Norwegerinnen begannen mit einer sehr aggressiven Taktik, gingen immer mit zwei Spielerinnen vorne drauf. Genau die gleiche Taktik verfolgte auch die deutsche Nationalmannschaft. Und es war wieder Maria, die das Tor traf zum 1:0. Doch Norwegen schlug mit 2 Toren zurück und so lautete der Drittelstand 2:1. In Drittel zwei gaben beide Teams Gas und erspielten sich Chance um Chance, doch die Torhüterinnen auf beiden Seiten waren unbezwingbar. Damit stand es weiterhin 2:1. Im letzten Drittel stellte Trainer Neil Anderes auf zwei Reihen um. Und dann erzielte Charlotte Rüssel ihren ersten Treffer des Wochenendes. Ihr zweiter Treffer folgte zugleich, diesmal volley. 3:2 Führung und es standen noch 10 Minuten auf der Anzeigetafel. Das letzte Tor machte Norwegen, statt Deutschland. Endstand 3:3 … und dann noch das Penaltyschießen. Während Norwegen viermal an der deutschen Torhüterin scheiterte, trafen Lisabeth Klaus und Maria Sick.
Besonders an diesem Spiel war, außer der Endstand, die Kulisse. Ein ganzer Block polnischer Schüler/-innen hatte deutsche Fahnen, Luftballons, Girlanden und Kronen gebastelt und aufgehangen. Sie feuerten die Nationalmannschaft lautstark an und machten danach zahlreiche Fotos mit den Spielerinnen und sammelten fleißig Autogramme.
Im letzten Spiel wollte die U19 noch einmal angreifen, denn das Spiel war gegen die Schweiz. Diese hat am Morgen kein Spiel gehabt und hat somit nur 2 Spiele in den Knochen gehabt. Am Ende fehlte der deutschen Nationalmannschaft ein wenig die Kraft und so verlor das Team 1:10. Das einzige Tor auf deutscher Seite schoss wieder Maria Sick mit einem genialen Penalty. Das anschließende Penalty-Schießen entschied die Schweiz für sich.
Trotz der zwei etwas höheren Niederlagen, geht die U19 glücklich aus dem Turnier. Denn als Team der B-Division gegen ein Team der A-Division zu gewinnen und gegen ein anderes dieser Division ein Unentschieden zu erreichen, ist ein sehr großer Erfolg. Zudem wurde das Teamgefühl ein weiteres Mal gestärkt. All dies ist ein super Omen für die U19 WM im Mai in Kanada.